Eine literarisch-musikalische Hommage
So long as men can breathe or eyes can see,
So long lives this, and this gives life to thee!
Solange Menschen atmen, Augen sehn,
Lebt mein Gesang und schützt dich vor Vergehn!
In Shakespeares 1609 erschienenen Sonetten geht es vornehmlich um Liebe. Dennoch mischen sich immer wieder Aussagen ein, die mit Liebe wenig zu tun haben, sondern das persönliche Schicksal beklagen oder allgemeine Weltklage sind und erst im Schluss-Couplet zum Liebesdialog zurückfinden. Vermutlich richten sich die Sonette an einen jungen Mann, auch wenn das nicht in allen Sonetten eindeutig zu Tage tritt. Das war ein völlig neuer Einfall in der Geschichte der lyrischen Tradition seit Petrarca. Es findet sich hier Liebeslyrik, die bis dahin ohne jedes Beispiel ist; auch der deutsche Minnesang und die englischen Zeitgenossen haben vergleichbares bis dahin nicht formuliert.
Dazu haben wir Musik ausgewählt, welche in einem mal kommentierenden, mal kontrastierenden Dialog zu den vorgetragenen Sonetten steht. So erklingt die Dichtung Shakespeares nicht isoliert, sondern verbindet sich mit der musikalischen Ästhetik seiner Zeit.
Wie spielen Werke von zu jener Zeit in England beliebten Komponisten wie John Dowland, Tobias Hume, Matthew Locke, William Lawes, Thomas Morley, sowie traditionell überlieferte Tänze und Songs u.a. aus der Playford-Sammlung; Musik die bei den Aufführungen von Shakespears Bühnenwerken Verwendung fanden.
Es rezitiert: Christoph Köhler
Es musizieren: Cupid’s flight
Myriam Schwalbé – Violine
Kirsten Christmann – Blockflöten
Markus Kroell – Viola da Gamba
Vera Schnider – Arpa doppia
Freitag, 29. Juli 2016 – 19:30Uhr
Musentempel, Karlsruhe
Musentempel im Kulturzentrum Tempel
Hardtstr. 37a
76185 Karlsruhe-Mühlburg