Der achte Bund

mersenne-viol
Marin Mersenne, Harmonie universelle, Livre IV, P.192

Ich habe zur Zeit meine Viola da Gamba mit einer achten Bundsaite versehen. Eine solche Einrichtung des Instruments war in Frankreich im 17./18Jhdt. möglicherweise nicht unüblich. Neben der Abbildung in Mersennes Harmonie universelle finden sich auch Spuren einer achten Bundsaite u.a. an einer Viola da Gamba von Michel Colichon.

Der achte Bund macht aus klanglicher Sicht durchaus Sinn, er ermöglicht das die oft benötigten Töne f auf der a-Saite und c auf der e-Saite im 8. Bund gegriffen werden können und sich so klanglich wie die anderen im Bund gegriffenen Töne verhalten.

Saiten I

Ein Tipp zur Aufbewahrung und Vorbehandlung blanker unlackierter Darmsaiten.

Blanke Darmsaiten – besonders die dünneren (z.B. die Bassgamben d‘, a und e Saiten) zeigen oft schon nach kurzer Zeit Abnutzungserscheinungen in der Art das sich Fasern lösen und die Saiten sozusagen „haarig“ werden. Das lässt sich weitgehend vermeiden indem man neue Saiten vor dem Aufziehen für einige Tage in Mandelöl einlegt, bzw. den Vorrat an Saiten gleich in Mandelöl aufbewahrt.

Vor dem Aufziehen schlage ich die Saiten für ein bis zwei Stunden in ein saugfähiges Tuch ein damit alles überschüssige Öl von der Saite abgenommen wird. Sollten die Saiten dann noch ölig sein kann der Rest mit einem weichen Tuch (ohne zu rubbeln oder zu reiben!) abgewischt werden.

Nach dem Aufziehen sollte die „Bogenkontaktstelle“ der Saite von Ölresten befreit werden. Der dafür geeignete leicht alkoholisierte Lappen wird erzeugt indem man etwas Spiritus auf einen Lappen gibt und diesen für einige Minuten ablüften lässt (die Saite sollte nicht mit der vollen Spiritus Ladung traktiert werden!)

Meiner Erfahrung nach erhöht sich die Lebensdauer der Saiten durch die beschriebene Behandlung um ca. ein drittel.